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ÖBB-Parkdeck: Keine Abzocke der Tagespendler - Petition forderte Entlastung, nicht Teuerung!

Im Februar 2023 brachten die Abgeordneten Bgm. Klaus Lindinger und Laurenz Pöttinger in den Nationalrat sowie die Abgeordnete Alexandra Platzer in den Bundesrat eine Petition zur Entlastung des ÖBB-Parkdecks in Wels ein.

Klares Ziel war, ein tatsächlich verfügbares Parkangebot für (Tages)Pendler zu schaffen, Dauerparken ohne Zugnutzung zu verhindern und mehr Verbindungen zu Randzeiten in den ländlichen Regionen zu erreichen.

 


„Durch die Petition kam eindeutig Bewegung in dieses wichtige Thema. Die abgegebenen Stellungnahmen bestätigen das. Wir haben ein konkretes Problem angesprochen, das derzeit noch oft den Umstieg auf klimaschonende Verkehrsmittel in ländlichen Regionen unmöglich macht. Ende Juni hat der Petitionsausschuss im Nationalrat unser Anliegen dem

Verkehrsausschuss zugewiesen. Aktuell liegt seitens ÖBB, Land Oberösterreich und der Stadt Wels ein neuer Vertrag zur Bewirtschaftung des Parkdecks am Welser Hauptbahnhof auf dem Tisch. Dieser geht allerdings nicht in jene Richtung, die die Petition angestrebt hat – nämlich (Tages)Pendler ein attraktives (Park)Angebot zu machen!“, zeigen die regionalen Abgeordneten Klaus Lindinger, Alexandra Platzer und Laurenz Pöttinger auf. 

Aktueller Bewirtschaftungsvorschlag wird von OÖVP Wels-Stadt im Gemeinderat nicht mitgetragen!

Stadtparteiobfrau Abg.z.BR Alexandra Platzer (Wels):

Auf Basis der Analyseergebnisse wurde das bestehende P&R-Zufahrtssystem in Wels von der ÖBB nun überarbeitet. Die Entscheidung dafür ist kürzlich zwischen dem Land Oberösterreich, der Stadt Wels und den ÖBB getroffen worden. Die Umsetzung ist im Herbst dieses Jahres vorgesehen. Das neue Zufahrtssystem kommt zwar ohne Schranken und ohne Zusatzticket für den Parkplatz aus. Bei der Einfahrt wird das Kennzeichen des einfahrenden Autos mittels Kamera automatisch erfasst. Bei Verlassen der Park&Ride-Anlage registriert eine weitere Kamera mittels Kennzeichenerfassung, dass das Auto die Anlage wieder verlassen möchte. Als nächsten Schritt muss ein gültiger Fahrschein-Code am Scanner bei der Ausfahrtssäule eingelesen werden. Durch die Verknüpfung von Autokennzeichen und Fahrschein erkennt das System, ob man berechtigt geparkt hat und eine grüne Ampel signalisiert die Ausfahrt. Diese Änderung ist zu begrüßen. Allerdings kann es nicht sein, dass gleichzeitig ab dem ersten Tag eine Gebühr von € 2,--/Tag verrechnet wird.

„In der Petition haben wir uns auf das Modell ‚St. Valentin‘ bezogen. Ein vergleichbares Konzept sollte auch in Wels umgesetzt werden. In St. Valentin werden Pendler nicht ab den ersten Tag zur Kassa gebeten. Aus diesem Grund wird die ÖVP-Fraktion am 10. Juli im Gemeinderat der Stadt Wels dem neuen Vertrag so nicht zustimmen!“, erklärt Stadtparteiobfrau Abg.z.BR Alexandra Platzer.

Es braucht eine Erweiterung des ÖBB-Parkdecks, wenn die Menschen mit den Öffis fahren sollen!

Bezirksparteiobmann Abg.z.NR Bgm. Ing. Klaus Lindinger:

In den ländlichen Regionen ist es Tatsache, dass nicht bis zu jedem Ortsteil eine Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel gegeben ist. Aus diesem Grund sind die Menschen darauf angewiesen mit dem eigenen Fahrzeug zu den Bahnhöfen bzw. Haltestellen zu fahren. Ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in der Region ist der Welser Hauptbahnhof. Zahlreiche Busse und viele Züge, die grundsätzlich in alle Richtungen fahren, halten hier. 

„Der Welser Hauptbahnhof ist eine zentrale Drehscheibe im Hausruckviertel. Hier ist in den letzten Jahren schon einiges gelungen.  Um jedoch das Umsteigen auf die öffentlichen Verkehrsmittel attraktiver und vor allem möglich zu machen, muss eine adäquate Parksituation geschaffen werden. In unserer Petition vom 1. Februar haben wir auch den Ausbau des ÖBB-Parkdecks in Wels gefordert. In den Stellungnahmen seitens ÖBB und Klimaschutzministerium finde ich dazu keinen Hinweis, keine Anmerkung. Das irritiert mich!“, sagt Bezirksparteiobmann Abg.z.NR Bgm. Klaus Lindinger. „Lediglich in der Stellungnahme der Stadt Wels wird der Ausbau des Ostteils angemerkt, wenngleich dies auch nur eine Randnotiz ist“, so Lindinger verwundert.

Für die regionalen ÖVP-Abgeordneten ist eines klar: Ohne weiteres Parkangebot wird ein Umstieg vom motorisierten Individualverkehr auf klimaschonende Alternativen in den ländlichen Regionen – insbesondere der Bahn – unmöglich. 

Spätzug – Nachhaltige Entlastung des Parkdecks durch verbessertes Zugsangebot! Abg.z.NR Laurenz Pöttinger

Die Realisierung eines Spätzuges vom Linzer Hauptbahnhof in Richtung Schärding mit Anschluss in Neumarkt/Kallham nach Ried im Innkreis und Braunau am Inn würde das Parkdeck in Wels nachhaltig entlasten.

„Der letzte Zug vom Zentralraum Linz in unsere Region fährt bereits um 22:30 Uhr. Gerade bei abendlichen Kultur-oder Sportveranstaltungen ist es oft unmöglich, diesen Zug zu erwischen. Dies hat zur Folge, dass Besucher oft gezwungen sind im Parkdeck Wels ihr Auto abzustellen, mit dem

Zug nach Linz, Wien usw. weiterreisen und für die Rückfahrt dann eine der direkten Spätverbindungen nach Wels nutzen. Die ÖBB plant für Dezember 2023 einen Zug von Linz nach Schärding um 22:50 Uhr. Das ist aber nur eine kleine Verbesserung und nicht zielführend. Zum Beispiel der NJ 40466 kommend von Wien mit Ankunft in Linz um 22:54 Uhr. Da fährt einem der Zug wieder vor der Nase davon. Meine Lösung für das Problem ist ein Spätzug mit der Abfahrt um ca. 23:50 Uhr von Linz nach Schärding mit Halt an allen Orten entlang der Strecke in den Bezirken

Wels-Land, Grieskirchen und Schärding. Damit wären auch Besuche von Kultur –oder Sportveranstaltungen mit diesem Zug unbeschwert möglich.“, erklärt Nationalrat Laurenz Pöttinger.

„Ideal wäre auch die Realisierung eines Anschlusszuges von Neumarkt/Kallham nach Ried im  Innkreis und Braunau am Inn. Somit würde die Bevölkerung von zwei weiteren Bezirken profitieren. Durch diese Maßnahme wird das Zugangebot für die Bevölkerung verbessert, das stets überfüllte Parkdeck in Wels nachhaltig entlastet und ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Die angedachte Parkdeck-Gebühr der Stadt Wels in der Höhe von 2€ pro Tag für jeden Pendler ist unzumutbar, völlig inakzeptabel und auch absolut kontraproduktiv zur Erreichung der Klimaziele.“, so der Abgeordnete Pöttinger.

Die ÖBB greift in Ihrer Stellungnahme zur Petition die Vorschläge von NR Pöttinger auf und hält dazu fest: „Eine Ausweitung des Nah- und Regionalverkehrs in den Abendstunden, als weitere Maßnahme zur Entlastung des Parkdeck Wels, wäre aus Sicht der ÖBB-Infrastruktur AG begrüßenswert.“

„Ich habe meinen Vorschlag für einen Spätzug dem zuständigen Verkehrslandesrat Mag. Günther Steinkellner bereits vorgelegt und hoffe, dass er in dieser Sache auch aktiv mitarbeitet.“, merkt Laurenz Pöttinger an.

„Diese Vertragsänderung und technische Aufrüstung ist ein erster Schritt in die richtige Richtung und den führen wir auf unsere Petition zurück. Wichtig ist, die Ausdehnung der Zug-Verbindungen und Ausbaupläne für das Parkdeck konsequent weiterzuverfolgen. Der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel wird steigen und nicht sinken - dazu braucht es ein vernünftiges Angebot“, so die drei Abgeordneten abschließend. 

 

 

Parkdeck2.jpg
vlnr: Abg.z.NR Laurenz Pöttinger, Abg.z.BR Alexandra Platzer und Abg.z.NR Bgm. Ing. Klaus Lindinger