Nicht nur touristisch würde die Stadt und die gesamte Region einen massiven Aufschwung erfahren. Auch gesellschaftlich wäre ein derart buntes internationales Festival in einer Stadt, deren politisches Führungspersonal sich zum Teil nicht einmal zur Verordnung eines winzigen Regenbogen-Zebrastreifens durchringen konnte, durchaus interessant. Dass gerade der politisch betont nationale Stadtchef die Austragung eines Festivals forciert, das vor allem eine gemeinsame europäische Identität der Vielfalt befördern möchte, entbehrt dabei nicht einer gewissen Ironie. Nichtsdestotrotz würde Wels durch die Abhaltung des ESC stark profitieren.
Jedoch: Wels alleine hat bei der Bewerbung für ein derartiges Großevent – so realistisch muss man sein – keine Chance. Mit einem Schulterschluss von Wels, Linz und Land OÖ sieht die Sachlage dagegen anders aus. Ein solcher „Oberösterreichischer Songcontest“ würde nicht nur die vorhandene Infrastruktur des Oö Zentralraums zwischen Wels und Linz bündeln, sondern auch die kulturellen und wirtschaftlichen Stärken von OÖ hervorheben. Gemeinsam bietet unsere Großregion die erforderliche Infrastruktur (Hotels, Stadien in Linz, Austragungshalle samt Bahnanschluss und Parkmöglichkeiten in Wels, kulturelles Rahmenprogramm im gesamten Zentralraum etc). Gemeinsam haben wir eine echte Chance in die engere Auswahl zu kommen.
Wirtschafts- und Tourismusstadtrat Dr. Martin Oberndorfer fasst zusammen: „Ein „Oberösterreichischer Song Contest“ würde nicht nur eine Win-Win-Situation für die beteiligten Städte und das Land OÖ darstellen, sondern auch einen nachhaltigen Beitrag zur kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung des Oö. Zentralraums leisten. Ich stehe voll und ganz hinter einer gemeinsamen Bewerbung von Wels, Linz und Land OÖ!“